Gedanken

Gedanken - Das Unfassbare fassen, das Undenkbare denken, das Unsägliche sagen, das Unbeschreibliche beschreiben...

Tastend bewege ich mich in diesem Niemandsland zwischen Leben und Tod. Ohne die Richtung zu kennen, orientierungslos.

So wie sich die Augen an plötzliche Dunkelheit gewöhnen können und allmählich Umrisse wahrnehmen, hoffe ich nach und nach in der Dunkelheit des Schmerzes und der Trauer Lichtpunkte auszumachen. Lernen im Dunkel zu gehen, lernen das innere Licht wiederzufinden...

Im Spiegel, 2005

Unsere Zeit ist am Unglückstag stehen geblieben, für uns, nicht für die Welt. Wir sind wie aus dem Raum und aus der Zeit gefallen. Die Zeit scheint sich ohne uns fort zu bewegen, voraus und davon. Unser Verstand geht zu langsam, unser Herz auch, unser Leben, an dem der Tod klebt, unlösbar, zäh.

Wir müssen ihn mitschleppen, den Tod.
Wir kommen keinen Schritt mehr in der Welt herum ohne ihn.

Der Tod bleibt da: Unausweichlich, unbegreiflich.
Mein Gesicht will immer nur zurückgewendet leben, will in die Vergangenheit, will Dich finden, Dich nicht verlieren, Dich finden, wieder finden, mitnehmen, zurückholen, zurück in die Gegenwart, in die Zukunft.

 

 

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