
kürzlich aufgeschrieben...
2003 im Sommer nach Masuren. Mit dem Auto, mit Fahrrädern und Zelt. Nur wir beide.
Die Reiseroute stand nicht fest, wir wollten einfach sehen, wie weit wir kommen. Ich glaube, du hattest unendliches Vertrauen. Ich hatte auch unendliches Vertrauen. In Dich, in mich, in die Welt, dass sie es trotz aller Schwierigkeiten, die wir zu meistern hatten, gut mit uns meint.
Schon allein diese Reise zu erzählen! Simeon, ich werde niemals fertig unser Leben zu erzählen, wie viele unendlich kleine Begebenheiten, Augenblicke, Erleben! Wie soll ich das schaffen! Ich möchte alles aufschreiben, bewahren! Und doch werden nur wir beide je wissen, wie es war. Damals! Muss ich das jetzt ohne Dich alles allein tragen, erinnern, muss ich diesen unermesslichen Schatz, der genauso unwiederbringlich ist, wie unser Leben, ganz alleine hüten?
Eines Abends hockten kleine Frösche auf dem Weg. Wir hatten nachmittags unser Zelt auf einem Zeltplatz an einem Waldsee aufgestellt und waren baden gegangen. Als wir zurückkamen, leuchteten wir mit der Taschenlampe, um zwischen den Fröschen hindurch zukommen. Als das Licht aufs Zelt fiel, begannen die Zeltwände zu wippen.
Wir hatten die winzigen Frösche aufgeschreckt, die es sich dort bequem gemacht hatten. Es folgten verschiedene Versuche, die Tiere wortreich aus dem Zelt zu komplimentieren. Dann erfanden wir eine Methode, die darin bestand, mit der Taschenlampe einen Lichtstrahl zwischen Ausgang und Frosch zu werfen, so, dass der Frosch den Ausgang „sehen“ konnte, dann mussten wir etwas an die Zeltwand hinter dem Frosch werfen, damit er von der Wand weg in Richtung Ausgang sprang. Es dauerte eine ganze Weile bis auch der letzte Frosch die Technik „verstanden“ hatte und entsprechend reagierte.
Nachts überfiel uns noch so mancher Schauer, bei der Vorstellung, einen grünen Prinzen übersehen zu haben.
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