So schnell.
12:15 Uhr, sagen sie, hat Dich der Tod geholt. Der See.

Geschluckt, aufgesogen, eingeatmet, gestohlen, geraubt, erstickt, gemeuchelt, gemordet, herausgerissen, hinabgerissen, gelockt, geführt, getragen, geworfen, beraubt, weggeworfen, in die Tiefe gezogen, verschlungen, umschlungen.

Warst Du alleine auf der Welt?
Hattest Du Angst?
Hattest Du noch Zeit, um Dein Leben zu kämpfen?
Hast Du mit dem Tod gerungen?
Hast Du ihn gesehen, den Tod?
Sah er Dich grausam an?

Hat er sanft Deine Hand genommen und Dich in ein stilles Reich geführt?
Hattest Du noch Zeit zu denken?

Zu hoffen?
Zu verstehen?
Zu trauern?
Zu bedauern?
Zu lieben?

Was dachtest Du in der Sekunde des Übergangs?
Dachtest Du an das Leben?
Erkanntest Du schon den Tod? 
Wohin ging Deine Sehnsucht? 
Ist man eins mit dem Tod, so wie man eins mit dem Leben ist?
Hat Dein Herz mich gerufen?
Hast Du gefragt, warum ich nicht da bin?
Hast Du gedacht: Mutter, hilf mir?

Bilden Anfang und Ende einen Kreis?
Hat er Dir wehgetan, der Tod?
Warst Du verlassen?
Verlassen vom Leben, verlassen von mir?

Ich liebe Dich so.