Nach drei oder vier Kilometern am Strand schlagen wir den Weg rechts in Richtung Berg ein. Monte Smith. Bald finden wir Wegweiser, laufen durch ein langgestrecktes Villenviertel, auch hier knattern die Motorräder, jaulen auf und rasen sinnlos rumorend durch die Mittagsstille. Es gibt keine Ruhe. Wir erreichen das Plateau, auf dem die Akropolis von Rhodos erbaut wurde.

Hier fanden in der Antike olympische Spiele statt. Ein Stadion, ein Amphitheater, ein Tempel, Säulenreste. Im Stadion läuft ein grauhaariger Mann die  antiken Runden. Die Sonne steht hoch, Hitze.

Die dreieinhalb Säulen des Tempels sind aus verschiedenen, nicht zusammengehörigen Teilen aufgestapelt. Wir vermuten, dass die Archäologen alles aufeinandergeschichtet haben, was sie finden konnten. Die Restauration erfolgte mit Beton, Stahlskeletten und Farbe, die bereits bröckelt.

Gegen 18:00 Uhr kehren wir ins Hotel zurück. Wir sind heute sicher 20 Kilometer in der Hitze gelaufen.
Wir gehen noch einmal los, ein paar Straßen weiter wollen wir zu Abend essen. Viele Leute haben sich für den Abend gestylt, wie Du sagen würdest. Partytime: Jungen und Mädchen, junge Leute laufen in Gruppen, zu zweit zu dritt, lachend, erwartungsvoll und unternehmungslustig. Ich vermisse Dich so sehr. Es tut weh. Du fehlst. Du sollst hier sein, Freunde finden. Du sollst dich verlieben, Du sollst lachen! Du sollst glücklich sein! Ich kann nicht aufessen. Wir gehen zurück. Die Nacht ist grauenvoll. Heiß, laut, ich kann nicht schlafen, ich denke an Dich. Was sonst. Frank ist traurig, auch er denkt an Dich, immer, fast immer. Wir lieben Dich. Beide. Wir weinen. Ich weine mit Tränen, Frank weint oft ohne Tränen. Er würde auch alles geben, die Zeit zurückzudrehen.